Nachdem Mike und Pidi ne kurze Vorstellung gebracht haben, muß ich mich ja wohl oder übel dem anschließen.

Ich bin der erste Ara der bei Pico eingezogen ist. Mein Name ist Kira, obwohl ich eigentlich ein stattlicher GB-Hahn bin.

Aus der Zuchtstation aus der ich stamme, wurde im zartem Alter von ca. 12 Wochen endoskopisch festgestellt, das ich ein Mädel sein soll.
Bin aber ein 100%iger Hahn.


Ich bin im zartem Alter von 9 Monaten zu Pico gekommen. Morgen sind es auf den Tag genau 6 Jahre.
In meinen 9 Monaten habe ich bereits mehr erlebt, als manch anderer Vogel.
Wie gesagt, ich stamme aus einer großen Zuchtstation, bin dann zu einem Händler gekommen, von dort aus bin ich paarweise als Hahn + Henne (wer war nun was ?) verkauft worden. Bin kurze Zeit später wieder bei dem Händler gelandet und dann einzeln in eine Familie verkauft worden, die bis auf der Hausherr allesamt Angst vor meinem Schnabel hatten.
Ich, damals noch ein Baby, sollte einer Fliege was zu leide tun?

Ich war wohl nicht sehr überzeugend und mußte Tag ein,Tag aus in einem kleinem Rollenkäfig mit nur einer Querstange sitzen. Wenn der Hausherr vom mehrwöchigen Außendienst nach Hause kam, dann durfte ich mal raus.
Klar, das ich mit meinen 9 Monaten bereits kurz davor stand durchzuknallen.

Ich sollte dann für schlappe 2500.- DM so mal eben kurz vor Weihnachten verkauft werden. Klappte natürlich nicht.

Weg sollte ich trotzdem..und zwar Schnellstens.
Pico wurde dann vor die Wahl gestellt mich innerhalb von 2 Tagen abzuholen oder ich hätte zukünftig die Tage und Nächte im Freien verbringen dürfen.
Ja richtig, ich sollte fliegen gelassen werden.

Die Entfernung von Pico zu meinem damaligen Wohnort betrug schlappe 800 km.
Aber wie von Mike bereits erwähnt, gibt es ja den lieben Mann, der mich dann gleich am nächsten Tag abholte.
Cool der Typ...hat er doch glatt seine eigene Obstration mit mir brüderlich geteilt.
Fing ja gut an. In meinem neuen Zuhause angekommen flog ich direkt zu meiner neuen Besitzerin.

Ups...ich habe gemerkt, das ihr doch ein bißchen komisch wurde. Schließlich war ich der erste Ara in ihrem Leben, der bisher so nah an sie herangekommen ist.

Aber so ganz traute ich dem Frieden doch nicht.
Ich durfte zwar den ganzen Tag frei leben, mußte aber nachts in die Voliere. Damals war meine Voliere noch nicht so groß, wie meine Jetzige. Kam ja doch ziemlich flugs zustande meine Aufnahme.
Jedenfalls ging ich die erste Zeit nicht freiwillig in meine Voliere. Wer weiß, ob ich tatsächlich am nächsten Tag wieder raus durfte?
Aber meine Angst war unbegründet und nach kurzer Zeit bin ich dann stets freiwillig in die Voliere gegangen.

Da ich nun einmal aus einer Zuchtstation stamme, bin ich natürlich auch sehr stark auf den Menschen geprägt gewesen. Als ich dazu überging mit 1½ Jahren meine Federlose und die sich spiegelnde Fensterscheibe zu füttern, wurde es an der Zeit sich nach einem Partner umzuschauen.

Gar nicht so einfach was zu finden....aber wir wurden fündig. Wiederum 600 km von unserem Wohnort befand sich ein Artgenosse, der seine Federlose durch den Tod verloren hatte und nun von den Erben als Gesellschafter zu einem Kakadu verkauft wurde und vder Kakadu war damit beschäftigt meine Zukünftige zu attackieren.
Vor lauter Angst begann sie sich zu rupfen. Und komische Bewegungen sollte sie auch machen.

Ich durfte natürlich nicht mit meine Zukünftige abzuholen. Aber gut, den einen Tag bekam ich auch noch rum.
Meine Federlose hatte natürlich Bedenken eine ältere Henne und jahrelang allein gehalten zu mir, einem auf den Menschen fixierten Vogel, zu setzen.

Aber als ich sie sah, wußte ich sofort, Die oder Keine.....umgekehrt war es genauso.

Es war schon schrecklich was der Armen passiert war. Gerupft war sie, Stereotypischen Bewegungen und Zittern war die erste Zeit an der Tagesordnung. Und zu allem Übel hatte sie noch einen selbstgebastelten Fußring an ihrem Fuß, der für eine Fußkette herhalten sollte. Der Fußring wurde natürlich sofort entfernt.
Der Rest brachte die Zeit mit sich.

Jacko, so heißt meine Holde konnte auch nicht fliegen und trotz Trockenflugübungen ist es ihr bisher nicht gelungen wieder fliegen zu können.

Im Winter rupft sich auch ihr Brustgefieder nach wie vor aus, läßt es im Sommer wenn wir den ganzen Tag draußen an der frischen Luft sein können aber weitgehend in Ruhe.

In ihre stereotypischen Bewegungen verfällt sie, sobald Jemand Fremdes unser Grundstück betritt. Wahrscheinlich kommen dann alte Erinnerungen hoch. Aber ich nehme sie dann sofort unter meine Flügel und mach den Leuten unmißverständlich klar, wem Jacko gehört.

Wir sind natürlich nicht die einzigen Aras, die hier ein bleibendes Zuhause gefunden haben.