Letzten Sonntag während der Wasservogelzählung schoß einer der beiden Eisvögel vorbei.
Es war sehr dunkel, Belichtungszeit elendig lang, ISO sauhoch.

Na, egal, einfach mal draufhalten. Kommt eh nix bei rum.

Umso größer meine Verwunderung, daß ich anscheinend in die richtige Richtung gezittert habe.

Eisi scharf, Flügelbewegung und Hintergrund schön unscharf.
Leider nur noch von hinten. Wenigstens Auge und Schnabel zu erkennen.

Ein Beinahe Glückstreffer.

Dein Stieglitz sieht prima aus.
Wegen der Aufnahme durch die Scheibe hats was von David Hamilton.

Bei uns überwintern 4 Stare im Spatzenbusch.
Einer davon hat einen tollen Mimikrigesang drauf.
Er kann: Amsel, Pirol, Mäusebussard, Schwarzmilan, Dohle und Bienenfresser.
Der macht seinem Namen alle Ehre.

Bei Heckenbraunellen muß ich immer daran denken, wie es war, als ich die Erste in meinem Leben sah.
Ich hielt es für einen fehlgefärbten Haussperling und habe ewig im Internet nach Bildern gesucht.

Heckenbraunellen sind auch sehr Fotografenfreundlich und hauen nicht gleich ab.
Allerdings nicht so posier freudig wie Rotkehlchen. Die sind nicht zu toppen.

Da Gestern ein Sonnenaufgang ohne Wolken zu erwarten war bin ich zum Haubenlerchenbrutgebiet gefahren um zu sehen, ob ich diesmal welche finde.
Der Nachweis von den überwinternden Haubenlerchen und möglicher, langfristiger Bruterfolg steht noch aus.
Im Dezember war leider keine zu finden.

Es ist auch wahnsinnig schwer sie im Winter überhaupt zu finden, weil sie meistens keinen Mucks von sich geben und auch nicht so aktiv sind wie in der Brutsaison.

Zum Glück hat eine gleich "Piep" gesagt, als ich anfing.
So wußte ich wo ich die Suche beginnen muß.
Leider blieb es bei dieser Einen. Erfolg trotzdem, weil der Erste Nachweisschritt erbracht ist.
Der Ort war eher ungewöhnlich (Schulhof) und ohne den einen Piep zu Anfang hätte ich wohl keine gefunden.

Die Haubenlerchen flitzen viel durch die Gegend. Dabei kommt einem sofort der Roadrunner ins Hirn.



Wenn die HL sich nicht bewegen und auf einem Acker oder Straßenrand stehen hat man kaum eine Chance sie zu entdecken.




Hoffentlich kann ich die anderen HL auch noch finden und deren Winterfutterstellen ausmachen.
Das wäre für die HL sehr wünschenswert, damit ein vom Land beauftragtes offizielles Schutzprogramm endlich zu Stande kommt.
Der HL-Schutz in 2020 lief rein auf ehrenamtlicher Arbeit. Trotzdem erfolgreich.

Beim Aussortieren habe ich die Aufnahmen eines Schwarzmilans mit kahlem Kopf gefunden. Die möchte ich Euch unbedingt zeigen.
Ich frage mich, warum der Kopf so kahl ist?
Partnerrupfen oder Hautkrankheit sind meine Ideen.






Sieht schon sehr bemitleidenswert aus.

Ich bin mir nicht sicher ob Haubenlerchen nicht schon immer überwintern, oder ob es Teilzieher sind.
Eigentlich sind es ja Steppenbewohner.
Muß ich mal nachlesen.

Für die Haubenlerchen ist eher Daumen drücken angesagt.
Denen wird ja der Lebensraum knapp.
Der Klimawandel kommt ihnen allerdings sehr entgegen.
Wenn Deutschland langsam versteppt, werden sich die Haubenlerchen hier auch mehr ansiedeln.

Interessant ist, wie sie einerseits flexibel sind und sich den vom Mensch geschaffenen Karst- und Brachflächen anpassen,
andererseits aber auch nicht ihr ausgewähltes Revier verlassen, um an besserer Stelle neu zu beginnen.

Deswegen werden "Ausgleichflächen" keinen Erfolg bringen.
Wenn ich so an die bereits bestehenden "Ausgleichflächen" denke, muß ich sagen, daß sie eher unbewohnt sind.
Wundert wiederum auch nicht, wenn man sich anschaut, was sich drumrum befindet.
Meistens Straßen. Wer will da schon wohnen, wenns dahinter nicht weiter geht.

Parasiten wäre in der Tat eine Möglichkeit, was den Kopf so kahl werden ließ.
Irgendwie sieht die Kopfhaut auch merkwürdig hell aus.

Oh, bei Dir ist Hu also.

Den hab ich schon vermisst.

Hast Du echt so viel Gestrüpp vor dem Fenster, daß sich eine Waldohreule dafür begeistern kann?

Oh, wie schön.
Solch hohe Bäume gibt es hier nicht mehr.
Die Nachbarn mögen allesamt keine Bäume höher als 4m. Sind alle gefällt worden in den vergangenen Jahren.
Deswegen kommen hier keine Arten mehr vor, die hohe Bäume lieben.

In den vergangenen Tagen wurde der Garten, in dem der Haussperlingschwarm (Min. 70 Individuen) lebte komplett kahl rasiert.
Ein extrem deprimierendes Ereignis.
Die armen Spatzen sind total durch den Wind und haben sich nun in Koniferen (Die sie nie mochten) zurück gezogen.

Der Artenschwund hier im Karree nimmt weiter fröhlich seinen Lauf.
Immer mehr Arten sind, wenn dann, nur noch als Durchzügler hier.

Bei Aufnahmen im Gegenlicht kann man nicht viel machen. Entweder Objekt zu dunkel, oder heller Hintergrund ausgebrannt.
Da kann man nur etwas dunkler aufnehmen (Rohbild erforderlich) und mit Bildbearbeitungssoftware die Schatten aufhellen und Lichter reduzieren. Resultat sieht dann ähnlich eines HDR aus.
Bei dem Grünspecht wäre damit noch etwas zu verbessern möglich. (Rohbild vorausgesetzt)
Bei unbewegten Motiven bietet sich auch HDR Technik an. Braucht allerdings immer Stativ, damit die Bilder exakt aufeinander gelegt werden können. Entfällt also für unsere Belange.
Oder Verlaufsfilter, wenn man hellen Himmel abdunkeln möchte. Entfällt auch für Tierfotografie.

Einfachste Abhilfe ist: Keine Aufnahmen ins Gegenlicht machen.
Jaja, ich weiß, daß die Vögelchen das auch wissen und sich immer ins Licht setzen.
Mit dem Licht ist tote Hose und gegen das Licht tobt das Leben.
Es ist zum Mäuse melken.

Im Grunde bleibt nur, das richtige Licht abwarten, sich auf Lauer legen und hoffen, daß wer kommt, oder einfach Glück haben, daß mal alles passt.