Sticky Welche Vögel leben bei Euch?

Wie meinst Du das mit farblos?
Ich grüble jetzt seit Gestern und komm nicht drauf.

Ahso hast Du das gemeint. Ja, oft muß man schon bei den Mädels genauer hinsehen.
Stockente, Schnatterente und Krickente sehen sich recht ähnlich, was die Mädels betrifft.

Gestern haben wir, wie jedes Jahr, unseren Vierundzwanzigstenzwöltenritualspaziergang gemacht.
Beinahe wäre er ins Wasser gefallen.
Da es derzeit im Grunde egal ist, wo man im Matsch versinkt haben wir uns für den Silbersee entschieden.

Dort sind zur Zeit unterschiedliche Wintergäste auf Urlaub.

Wegen der Zwergsäger wollte ich unbedingt dort hin.
Die Männchen sehen im Prachtkleid einfach zu schicklich aus.

Natürlich waren die auf dem nicht gerade kleinen See nicht zu finden, weil sie sich gemeiner Weise auf den Kleinsee ganz am anderen Ende verzogen hatten.
Natürlich da wo der Matsch am tiefsten und rutschigsten ist.
Unter Einsatz meines noch so jungen Lebens glitt ich zum See hinüber und mehrmals beinahe in die Botanik.

Wie immer (Wenns um neue Arten geht, die ich noch nicht habe) waren sie ganz am anderen Ufer. Weiter als 300m entfernt.
Zum Glück kam die Sonne noch etwas zwischen den Wolken hervor.

Zwergsäger:







Zwei Jungs, ein Mädel.
Ich hoffe sehr, daß ich irgendwann mal näher heran komme um sie in ganzer Pracht zu erwischen.

Zwei weitere Wintergäste sind:

Moorente:



und Schellente:



Beides Jungens.
Die Schellenten brüten u.A. in Stockholm. Wenn ich das gewußt hätte, hätte ich im Frühjahr Knipsi mitgenommen.

Was auch immer wieder eine Herausforderung bei der Bestimmung ist, sind die Gefiederwechsel.
Prachtkleid, Schlichtkleid und Jugendkleid.
Nicht nur einmal habe ich mir den Wolf gesucht, bis ich mal darauf kam, daß es beispielsweise ein Jungvogel ist.

Gestern wieder so ein Fall.
Eine neue Art?

Nein.
Eine Kolbenente.
Ein junger Erpel, der gerade vom Jugendkleid ins Prachtkleid mausert. (Wäre es vom Schlichtkleid ins Prachtkleid, wäre der Schnabel hell leuchtend rot.)

Es freut mich zu lesen, daß meine Ausführungen Gefallen finden.
Nur so Bilder wäre ja auch langweilig.
Zumal ja oft wirklich berichtenswertes vorfällt.

Hörte ich ihn Gestern fröhlich in den Stamm hämmern.
Pareidolie???

Gerade als Mann wandelt man beständig auf einem schmalen Grat.
Wie oft ist Mann dem Tode nahe....

Das Jahr 2019 ist nun vorbei.

Mein Resümee:
18 Arten konnte ich meiner Trophähensammlung hinzufügen.
169 wild lebende Arten habe ich 2019 Beobachtet.

Hier hinterm Haus wird die "Artenvielfalt" geringer. Dafür sind die vorhandenen Arten in der Anzahl stabil geblieben.

2019 kamen hier folgende Arten vor:

Fest lebend:
Hausperling
Türkentaube
Kohlmeise
Blaumeise
Sperber

Durchziehend/Überfliegend, Saisonvögel:
Grünspecht
Elster
Saatkrähe
Rabenkrähe
Star
Girlitz
Mönchsgrasmücke
Hausrotschwanz
Rotkehlchen
Ringeltaube
Turmfalke

Die geringe Artenvielfalt kommt meiner Beobachtung und Ansicht nach durch Zerstörung des Lebensraumes zu Stande.
Insbesondere Entfernung großer Bäume und dichter Gebüsche.
Erschwerend hinzu gekommen sind die "Steingärten" auch "Gärten des Grauens" genannt.

Bei meinen Beobachtungen ist stark auffällig wie groß die Artenvielfalt sein kann, wenn in Ortschaften Lebensräume erhalten bleiben.
Sprich: Sind viele hohe und mittelhohe Bäume vorhanden. Gibt es viele Gebüsche und Hecken, womöglich gar Obstbäume, sowie größere bepflanzte Gärten, gibt es auch sogleich viele Vogelarten.

Das ist hier im Ort sehr gut zu sehen, wie je nach Umgebung die Artenvielfalt vorhanden ist oder fehlt. Lokal begrenzt.

Leider ist der Trend dahin gehend, beständig Lebensraum zu vernichten.
Was mich dazu bewegt einer stark abnehmendes Artenvielfalt und Anzahl der stehenden Arten entgegen zu sehen.

Gestern Nachmittag saß Frau Sperber gegenüber auf dem Dach.

Die Spatzen waren ganz still und anscheinend gewarnt.

Da flog sie los über das Vordach und im Sturzflug in das Spatzenschwarmgebüsch.

Ich dachte noch, daß sie da drin wohl eher keinen Erfolg haben wird.

So war es dann auch. Sie kam heraus und setzte sich oben auf einen Zweig.
Dort blieb sie recht lange sitzen, die zeternden Spatzen unter sich.

So lange, daß es reichte die Kamera zu holen und viele Aufnahmen zu machen.

Beim aussortieren viel mir auf, daß sie sehr saubere Füße und Schnabel hat.

Jetzt mache ich mir glatt etwas Sorgen, daß sie zu oft keinen Erfolg hat, was diesen merkwürdig halbherzigen Angriff erklären könnte.
Sie hat aber vor dem Abflug noch einen dicken Kacker fallen lassen.
Auch wiederum etwas beruhigend.



Wegen schlechtem Licht blieben von 200 Aufnahmen nur 3 brauchbare übrig.

Ich muß korrigieren.
Wie erfahren habe ist es kein weiblicher Sperber.
Es ist ein Männchen im Jugendkleid.
Wieder was gelernt.

Trotzdem schön. Oder vielleicht gerade deswegen.
Und ganz schön böse gucken kann er. Während ein paar Bildern hat er mich genau angeschaut.
Sicherlich waren die deswegen so verwackelt.

Die letzten Tage hat es hier nicht geregnet. Zumindest nicht, so viel, daß man es nennenswert bezeichnen könnte.
Ich habe mir mal noch andere Sperberaufnahmen angesehen. Bei den Meisten waren die Füße und Schnabel sauber.

Zaunkönige sind in der Regel sehr schwer zu erwischen.
Sehr unruhig und meistens recht scheu.

Am vergangenen Samstag bei der Ringablesung im Luisenpark kam dieses als Zaunkönig verkleidete Rotkehlchen so nah, daß ich glatt einen Meter zurück gehen mußte und posierte fleissig.





Meine bisher besten Zaunkönigbilder.

Hui, hab ich mich gefreut.

Zaunkönige sitzen meist in Knie bis Brusthöhe in Büschen oder einer Warte für den Gesang.
Zur Nahrungssuche von Bodennähe bis Brusthöhe. Selten an einer Stelle länger als ein paar Sekunden verharrend.

Da ich wegen der blöden Rodungen Gestern nicht weiter kam, habe ich kurzfristig umdisponiert und bin an den Silbersee.
Dort sollen Ohrentaucher seit Wochen ihr Unwesen treiben.

Erwischt habe ich sie. Inflagranti!



Hab mich schon gefreut, daß sie vielleicht hier bleiben und brüten. Der Zahn wurde mir allerdings gezogen.
Sie werden auf jeden Fall vor Brutbeginn nach Norden ziehen. Wird nicht lange dauern. Sie beginnen ins Prachtkleid zu mausern.
Wirklich schade, denn im Prachtkleid sind sie eine Wucht.
Noch schicker als Schwarzhalstaucher. (Die gibt's hier im Pk)

Im Schlichtkleid allerdings auch sehr schicklich.

Die Taucher sind so winzig.
Deswegen schauts nach hohen Wellengang aus.

Wenn die noch eine Weile dort bleiben habe ich vielleicht Glück und sehe noch das Prachtkleid.